Mäh oui

Bei manchen Nachrichten fällt einem gleich ein Witz ein. Stehen ein Schaf und ein Rasenmäher auf einer Wiese. Sagt das Schaf: „Mäh!“ Darauf der Rasenmäher: „Sag du mir nicht, was ich machen soll!“

Und jetzt zur ernsten Nachricht. Paris plant erstmals einen Schafeinsatz. Es soll geprüft werden, ob Schafe die städtischen Rasenmäher in Grünanlagen ersetzen können. Die Maschinen machen zu viel Lärm und ihre Abgase stinken. Dank der flauschigen Grasfresser könnte die Stadtverwaltung zudem auf Unkrautvernichtungsmittel verzichten, heißt es. Ab April soll es einen ersten Testversuch geben auf einer Brache im 19. Arrondissement. Klappt das, sind andere Grünflächen ebenfalls Ziel der neuen Mäh-Pariser – etwa der Bois de Boulogne oder der Bois de Vincennes, beliebte große Parks am Rande der Stadt.

Zum Hauptstadteinsatz wird das Ouessant-Schaf kommen, auch bretonisches Zwergschaf genannt. Das ist insofern von Bedeutung, weil sich diese kleinste Schafrasse Europas leichter manövrieren lasse, heißt es. Paris ist dicht bebaut. Nicht auszudenken, dass die Schafsgruppe auf eine der vielen Touristenherden treffen würde und sich beide dann vermischten, verwirrten und verblökten. Unklar ist, ob dann ein Schäferhund Touristen und Schafe wieder klar in ihre Gruppen trennen könnte oder ob nicht doch einige Schafe den hoch gehaltenen Regenschirmen hinterherlaufen und daraufhin im Louvre Gemälde anknabbern würden.

Denkbar ist, dass diese kleineren Ouessant-Schafe métrotauglich sind und für ihre tägliche Mäharbeit die Métro von den Tuilerien zum Jardin du Luxembourg nehmen. Die Pariser Modewelt wird sie jedenfalls mögen: Denn das Wollvlies des Oessant-Schafs ist meist schwarz – und Schwarz tragen viele Pariser selbst gerne. Es stimmt allerdings nicht, dass die Tourismuszentrale einen neuen Slogan plant mit dem Namen: „Mäh oui, ich mag Paris.“